Geschichte

Die "Hohenheimer Beratungslehre"

arbeitet mit einer besonderen Definition, die Beratung als geistige Hilfe zum Lösen akuter Probleme versteht. Dieses Grundverständnis unterscheidet sich relativ deutlich von anderen Beratungsphilosophien, die z.B. Beratung als Wissenstransfer, als Technologietransfer, als Modernisierungsstrategie verstehen. Mit unserem Verständnis sind wir insbesondere der humanistischen Psychologie und dabei vor allem der klientzentrierten Beratung von Carl Rogers verbunden.
Beratungslehre ist vorrangig Methodenlehre, doch gilt es auch in jeder Situation, die fachlichen Besonderheiten des jeweiligen Anwendungsbereichs und den organisatorischen Rahmen zu kennen und zu berücksichtigen.

Auf den folgenden Seiten ist die Geschichte des Fachgebietes beschrieben, eingeteilt in die verschiedenen Phasen:

Das Fach Landwirtschaftliche Beratung hatte im deutschsprachigen Raum keine akademische Tradition. Im Unterschied z.B. zu den USA war es an den landwirtschaftlichen Fakultäten nicht als eigenständiges Gebiet vertreten. Die Besonderheit Hohenheims ergab sich aus der "Nachkriegsgeschichte". Aufgrund von amerikanischen Anregungen entstand während der Besatzungszeit im weiteren Umfeld von Stuttgart ein neuer und rühriger Beratungsdienst ("Zentraldienst für Aufklärung und Fortschritt in der Landwirtschaft"), der eng mit der damaligen Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim kooperierte, und in dem Landwirte selbst die Arbeitsorientierung des Dienstes mitbestimmten. Mit der Wiedereinführung selbständiger Landesregierungen ergab sich die Frage, ob der "Zentraldienst" neben einem Beratungsdienst des Ministeriums, der heutigen Offizialberatung, fortbestehen sollte. Diese Frage wurde für den "Zentraldienst" negativ entschieden. Die relativ stark praxisorientierte Landwirtschaftliche Hochschule sah das als Verlust und hat damals beschlossen, den Leiter des Zentraldienstes, Dr. habil. Hans Rheinwald, als Hochschullehrer zu gewinnen. So wurde 1950 das Institut für landwirtschaftliche Beratung gegründet (ein Hochschullehrer, vier wissenschaftliche Mitarbeiter).

Entwicklung in der Phase 1950-1969

Das Fach hatte noch keine theoretische Fundierung. Zugleich standen drängende Probleme zur Lösung an. Rheinwald vollzog daher zunächst, soweit wie möglich, die Rezeption US-amerikanischer Erfahrungen, verbunden mit einer umfänglichen Gutachtertätigkeit für die OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development). In den meisten (west)europäischen Ländern bemühte man sich beim Wiederaufbau nach dem Krieg um die Einrichtung landwirtschaftlicher Beratungsdienste. In Verbindung mit deutschen Beratungserfahrungen entstand das Lehrbuch von Rheinwald und Preuschen: "Landwirtschaftliche Beratung", Bonn, 1956.

Rheinwald hat früh auf die unlösbare Verflechtung von Betrieb und Haushalt im landwirtschaftlichen Familienbetrieb hingewiesen. Aus dieser Orientierung heraus ergaben sich wesentliche Impulse dafür, in Hohenheim auch den Studiengang "Haushaltswissenschaft" einzurichten.

Nachdem von den betriebswirtschaftlichen Instituten in der Bundesrepublik die Fortentwicklung der Betriebsplanungsmethoden aufgegriffen wurde, konnte sich das Institut stärker grundlegenden methodischen Fragen der Beratung widmen. Es entstanden Arbeiten über die Geschichte der landwirtschaftlichen Beratung (Ringberatung), die Organisation von Beratung (Dänemark, Niederlande, England), Beratungsmethodik (Schweinefütterung, Beispielsbetrieb), das Entscheidungsverhalten von Landwirten (Schlepperkauf, Kreditverwendung, Buchführung), die Bedeutung der Betriebsleiterqualifikation für das Betriebsergebnis, intellektuelle Investitionen in der Landwirtschaft, schließlich die Habilitation von Erna Hruschka über die psychologischen Grundlagen des Beratungsvorganges (1969).

 

Prof. Dr. Hans Rheinwald

Institut für Landwirtschaftliche Beratung


17.1.1903 in Stuttgart geboren promovierte Hans Rheinwald 1927 bei Frau Prof. v. Wrangell am Institut für Pflanzenernährung. Bei seiner Arbeit an der Preuss. Landw. Versuchs- und Forschungsanstalt in Landsberg/ Warthe im Bereich der Agrikulturchemie war er früh bestrebt, wissenschaftlichen Ergebnisse schnell der landwirtschaftlichen Praxis nutzbar zu machen. Er baute eine Düngeberatung auf und wurde u.a. Geschäftsführer eines der ersten durch Landwirte organisierten Beratungsringe.


Er starb am 23. 10. 1968 kurz nach seiner Emeritierung. Als Direktor des1947 durch den Senat beantragten und am 1. 10. 1950 gegründeten Instituts für landwirtschaftliche Beratung an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim - dem ersten Institut dieser Art in Deutschland - begann er zunächst, Wesen, Zielsetzung und Funktion der Beratung zu klären und die Methodik der Beratung wissenschaftlich zu bearbeiten, bevor er sich ab den 60er Jahren den sozio-psychologischen Fragen der Beratungsarbeit zuwandte. Dies wurde durch die Zusammenarbeit mit Erna Hruschka wesentlich befördert.

Entwicklung seit 1969 bis 1990

Kurz nach seiner Emeritierung im Jahr 1969 starb Prof. Rheinwald. Als Nachfolger wurde Hartmut Albrecht auf den Lehrstuhl "Kommunikationsforschung und landwirtschaftliche Beratungslehre" berufen. Er hatte sich in Göttingen mit einem Buch über "Innovationsprozesse in der Landwirtschaft" habilitiert und wurde kurz nach seinem Amtsantritt zum Dekan gewählt. Es war die Zeit der Unruhe an den Universitäten. Mit der Neugliederung der Fakultäten entstand aus dem alten Institut für Beratung und der Abteilung für ländliche Soziologie des Institutes für Agrarpolitik (Professor Ulrich Planck) das Institut für Agrarsoziologie, Landwirtschaftliche Beratung und Angewandte Psychologie. Das eigenständige Fachgebiet Psychologie ist damals unter Leitung von Frau Professor Hruschka aus dem alten Institut für landwirtschaftliche Beratung heraus entstanden.

Die Neubesetzung des Lehrstuhles fiel in eine Zeit einschneidenden Wandels in der europäischen Agrarpolitik (Mansholt-Plan, Höcherl-Plan u.ä.). Unter verstärkter internationaler Konkurrenz sollten "lebensfähige Betriebe" entwickelt, den aus der Landwirtschaft Ausscheidenden Hilfen zum Übergang in andere Berufe gegeben werden (sozio-ökonomische Beratung). Jetzt zeigte sich, dass sich die staatliche Beratung über zwei Jahrzehnte hinweg fast ausschließlich um Inhaltsfragen gekümmert hatte (Produktionstechnik, Arbeitswirtschaft, Markt, Betriebswirtschaft u.a.). Methodenfragen waren praktisch unberücksichtigt geblieben. In dieser Situation haben Hruschka und Albrecht die ersten Methodenkurse in zahlreichen Beraterfortbildungsinstitutionen des deutschsprachigen Raumes gehalten und dort dieses Arbeitsgebiet eingeführt.

Im Forschungsbereich entstand aufgrund der aktuellen Lage ein Arbeitsschwerpunkt im Bereich der sozio-ökonomischen Beratung; später ergänzt durch Arbeiten im Bereich Organisation und Management von Beratung, des Betriebsleiterverhaltens, der Methodik der Erwachsenenbildung (besonders bezogen auf schwer erreichbare Gruppen), der Fachkommunikation, des Informationsverhaltens von Landwirten und von methodischen Problemen der Ernährungs-, Haushalts- und Verbraucherberatung.

Im Inland ergaben sich drängende Forschungsaufgaben vor allem aus den zunehmenden Schwierigkeiten in der Landwirtschaft (existenzgefährdete Betriebe), Konflikten zwischen Bewirtschaftungsinteressen von Landwirten und Umweltinteressen der Öffentlichkeit, der Suche nach "kompatiblen" Lösungen, und - auf der Seite der Beratung - nach Möglichkeiten, die Funktionsfähigkeit der Offizialberatung auch unter erschwerten Bedingungen (Vermehrung von Hoheits- und Verwaltungsaufgaben bei stagnierender bis rückläufiger Kapazität) zu erhalten.

Für existenzgefährdete Betriebe entstanden spezielle Beratungsangebote der Offizialberatung und der Kirchen. Der Erfahrungsaustausch unter den Beratern des Bundeslandes Baden-Württemberg wurde vom Fachgebiet angeregt und begleitet und mündete auch in eine bundesweite Zusammenarbeit.

Neu entstanden ist nach 1975 der Bereich der entwicklungsländerbezogenen Forschung in der Beratung, teils aus Anfragen nationaler und internationaler Institutionen, teils aus der Entwicklung des Tropenzentrums in Hohenheim und dem Sonderforschungsbereich West-Afrika. Abgeschlossen sind Arbeiten in Bezug auf Probleme von Situationsanalysen, Kommunikation (Ägypten), Organisation und Methodik (Iran, Türkei, Ägypten), vergleichende Organisationsgeschichte (Taiwan), Bedürfnisermittlung für Entwicklungsplanung (Iran). Die Nachfrage in diesem Bereich wächst. Das gilt auch für Anfragen von Promotionskandidaten aus Ländern der Dritten Welt. Im Rahmen der Partnerschaft mit der Landwirtschaftlichen Universität in Beijing (China) wurde Beratungsforschung initiiert und ein Institut für Beratung aufgebaut. In den letzten Jahren sind vor allem Fragen der interkulturellen Kommunikation, der Ermittlung einheimischen Fachwissens ("indigenous knowledge"), Organisation und Management, Partizipation und Selbsthilfe, Kooperation in "knowledge systems" (Forschung, Beratung und Anwendersystem), Funktion von Beratung in "farming systems research" und bei der Entwicklung standort- und sozialgerechter Innovationen in den Vordergrund gerückt.

Für die Praxis der Beratung in der Dritten Welt wurde 1981 unter maßgeblicher Beteiligung des Fachgebiets das zweibändige Handbuch der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit veröffentlicht, 1987/88 neu bearbeitet und in zweiter Auflage auch in Französisch und Chinesisch (erster Band), Englisch und Spanisch (beide Bände) herausgegeben. Ehemalige und gegenwärtige Mitarbeiter des Fachgebiets wirken mit bei der Durchführung von Fortbildungsseminaren und -workshops für deutsche und ausländische Fachkräfte bei der DSE in Bad Honnef und Feldafing, bei der LBL in der Schweiz, bei der Ev. Akademie Bad Boll und weiteren Kooperationspartnern.

Prof. Dr. Erna Hruschka

Fachgebiet Verhaltensforschung und Angewandte Psychologie

Erna Hruschka (geb. 18.12.1912) begann 1951 als technische Assistentin bei Prof. Rheinwald. Erst später, zwischen 1952-1956 studierte sie Psychologie in Tübingen und kehrte anschließend wieder zurück an das Institut, wo sie 1959 promovierte. Ihre Habilitation, der “Versuch einer theoretischen Grundlegung des Beratungs-prozesses” war ein Meilenstein für die weitere Institutsarbeit. Zusammen mit Hartmut Albrecht entwickelte sie in den 70er Jahren Methodenkurse für Fach-kräfte aus der Land- und Hauswirtschaftlichen Beratung aus Italien, Schweiz und Österreich. Ihre Vorlesungen hinterließen bleibenden Eindruck bei den Studierenden. Aber sie lehrte nicht nur, sondern bot auch psychologische Beratung bei Lern- und Lebens-problemen an. Sie wurde nach M. von Wrangell Hohenheims zweite Professorin, und als sie 1974 in Ruhestand ging, war das Fach Psychologie in Hohenheim dauerhaft eingeführt. Sie starb am 24.03.1996.

Entwicklungen von 1990 bis 2000

Mit einem Fachkolloquium zur "Beratung existenzgefährdeter Familien in der Landwirtschaft" und einer Feier im Kreise von Freunden, Kollegen und Schülern beschloss Hartmut Albrecht am 29.09.1990 seine offizielle Dienstzeit als Hochschullehrer. Die Mitarbeiter überreichten ihm dabei den Plan eines Buches "Beratung als Lebenshilfe", das die Arbeit der Hohenheimer Beratungslehre-Schule zusammenfassend darstellen soll. Es ist 1992 erschienen. Die Stelle war inzwischen für "Landwirtschaftliche Beratungslehre" neu ausgeschrieben, aber eine Liste war noch nicht verabschiedet, so dass sich Hartmut Albrecht bereit erklärte, für ein weiteres Semester die Vertretung zu übernehmen.

Volker Hoffmann, Akademischer Rat und Mitarbeiter im Fachgebiet seit 1973, hat sich 1990 in Hohenheim für Sozialwissenschaften des Landbaus habilitiert, erhielt einen Ruf an die Universitäten Hannover und Gießen und begann am 1. 4. 1991 seine Tätigkeit in Hannover im Fach "Kommunikationslehre des Gartenbaues".

Die Vertretung des Fachgebiets in Hohenheim übernahm im Sommersemester 1991 Privatdozent Dr. Hermann Boland aus Gießen, der den Ruf auf die Stelle erhielt. Zum Ende des Sommersemesters nahm er aber einen Ruf nach Gießen an. Zum 01.04.1992 übernahm Volker Hoffmann die Vertretung der Stelle und am 01.10.1992 wurde er offiziell ernannt. Die Vertretung des Faches in Hannover führte er per Lehrauftrag noch zwei Semester lang weiter, bis er zum Sommersemester 1993 an den Nachfolger Prof. Dr. M. Giesecke übergeben konnte.

Am 19.12.1992 luden wir gemeinsam zu einem wissenschaftlichen Kolloquium und geselligen Beisammensein anlässlich des 80-jährigen Geburtstages von Frau Prof. Dr. Erna Hruschka, der unser Fach und die Universität sehr viel verdanken. Die Veranstaltung fand großen Zuspruch und war gelungen, obwohl Erna Hruschka fehlte, sie musste einen Tag zuvor ins Krankenhaus. Das Buch, das bei dieser Feier als Projekt vorgestellt wurde, ist Anfang 1994 erschienen. Am 24. März 1996 verstarb Erna Hruschka in Köln-Porz.

Im Gesamtinstitut gab es eine wesentliche Veränderung: das Fachgebiet Psychologie, Prof. Schuler wurde der Fakultät V, dem Institut 540 Sozialwissenschaften zugeordnet. Prof. Schuler bleibt kooptiertes Mitglied der Fakultät IV, am bestehenden Lehrangebot änderte sich durch diese Organisationsänderung nichts. Da uns mit Prof. Diedrichsen, "Fachgebiet Ernährungspsychologie", ein Psychologe im Institut verblieb, konnte der Fakultätswechsel von Herrn Schuler und seinen Mitarbeitern im allgemeinen Einverständnis erfolgen.

Wichtig für die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen war das Treffen der Hochschullehrer für Kommunikation und Beratung in Rauischholzhausen, das seit 1993 jährlich stattfindet. Ein wichtiges Ergebnis des Treffens 1994 war der Entschluss zur gemeinsamen Herausgabe einer Schriftenreihe: Kommunikation und Beratung. Sozialwissenschaftliche Schriften zur Landnutzung und ländlichen Entwicklung. Herausgegeben von Hermann Boland, Volker Hoffmann und Uwe Jens Nagel im Margraf-Verlag, Weikersheim. Bis heute sind schon 98 Bücher in der Reihe erschienen.

Ebenfalls zur Erhöhung der Außenwirksamkeit unserer Arbeit kann die Übernahme von verschiedenen Ämtern und Funktionen gesehen werden. Volker Hoffmann wurde innerhalb der Universität Hohenheim Mitglied im Vorstand des Tropenzentrums und zuerst Vorsitzender des Praktikumsausschusses (bis 2010), dann des Prüfungsausschusses (bis 2003). Außerhalb der Universität wurde er zuerst Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von ATSAF (Arbeitsgemeinschaft für Tropische und Subtropische Agrarforschung), danach Vorsitzender der ATSAF (bis 2009) und Vorsitzender des Fachbeirats der BEAF (Beratungsgruppe Entwicklungsorientierte Agrarforschung) (1998-2002), Mitglied im Board of Trustees von IITA (International Institute of Tropical Agriculture) in Ibadan, Nigeria (1993-2000) und Kontaktwissenschaftler zum ISNAR (International Service for National Agricultural Research) in Den Haag, Niederlande. Er war Mitglied im Redaktionsbeirat der Zeitschrift Ausbildung und Beratung des AID (1994-2000), sowie im Beirat der Familienberatung des Evang. Bauernwerks in Hohebuch (1995-2008)und von 1994 bis 1998 bestand die Mitgliedschaft im Editorial Board des "Journal of Extension Systems", das in Indien hergestellt wird. Seit 1997 ist er Mitglied im DLG-Ausschuss für internationale Partnerschaft, seit 2008 Vorsitzender.

Die Universitätspartnerschaft mit Beijing, China, ging 1994 in ihr letztes Jahr, unser Emeritus, Herr Albrecht hat die Kontakte erfolgreich gestaltet. Zwei chinesische Doktoranden, die Übersetzung unseres Beratungs-Handbuchs, der Ausbau der Landw. Beratungslehre an der Universität und eine erfolgreiche Partnerschaft mit dem CIAD-Centre in Beijing sind daraus hervorgegangen. Weiterhin arbeiten wir mit dem Osteuropazentrum der Universität Hohenheim zusammen und sind an den Tempus/Tacis-Projekten mit Rumänien und Russland beteiligt und halten engen Kontakt zu einigen ehemaligen Doktoranden und Mitarbeitern, die als freiberufliche Trainer und Gutachter in unserem Fachgebiet arbeiten.

In diese Phase fällt auch der Beginn unserer Mitwirkung im BMBF-Verbund-Vorhaben: Kulturlandschaft Hohenlohe. Probleme des Erhalts der Kulturlandschaft durch Nutzung werden interdisziplinär über 5 Jahre in einem großen Team bearbeitet. Prof. Dr. Werner Konold, Universität Freiburg, ist der Sprecher, Volker Hoffmann einer der Stellvertreter und Repräsentant der Universität Hohenheim. Alexander Gerber und Angelika Thomas sind die Mitarbeiter unseres Fachgebiets in diesem Programm, dessen Finanzierung im März 2002 ausgelaufen ist.

Im Zuge der Einrichtung englischsprachiger Master-Studiengänge haben wir 3 Lehrveranstaltungen zu Master-Modulen in Englisch umgestaltet.

Prof. Dr. Hartmut Albrecht

Fachgebiet Kommunikationsforschung und Landwirtschaftliche Beratung

Geboren am 2. 8. 1925. Nach Kriegsende 3 Jahre Praxis in Landwirtschaft und Gartenbau. Landwirtschaftliches Studium in Hohenheim (1948-51). Dissertation über landw. Beratung in Dänemark und den Niederlanden. 3 1/2 Jahre Berater 
beim Kuratorium für Technik in der Landwirtschaft. Assistent an den Instituten für Ausländische Landwirtschaft in Berlin und Göttingen. Habilitation über Innovationsprozesse in der Landwirtschaft. Von 1969-90 Professor in Hohenheim. In der neuen Rolle als Emeritus im Fachgebiet ohne Vorgänger. In enger Zusammenarbeit legte er mit Erna Hruschka die Basis zur Hohenheimer Beratungslehre, auf sozialwissenschaftlicher und humanistischer Grundlage. Er erweiterte das Spektrum von Forschung und Lehre auf Fragen der Entwicklungsländer, und half dabei, den Studiengang Kommunikationswissenschaften und das Deutsche Landwirtschaftsmuseum zu begründen.

2000: 50-jähriges Jubiläum und danach

Am 29.9.2000 haben wir den 50. Geburtstag unseres Fachgebiets mit einem Festkolloquium gefeiert. Es war ein Anlass, auf ein halbes Jahrhundert Beratungslehre zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Der Inhalt ist in einem Buch dokumentiert.

2001 kam die völlig erweiterte und überarbeitete Auflage von Volker Hoffmanns Habilitationsschrift in deutsch, englisch und französisch heraus. CTA in Wageningen unterstützt die Verbreitung der fremdsprachigen Ausgaben dieses Buches zur "Bildgestützten Kommunikation in Afrika". Die englische Ausgabe geht Ende 2002 in die Neuauflage.

Ebenfalls 2001 wurde das Buch über die "Beratung in existenzgefährdeten landwirtschaftlichen Betrieben" herausgegeben, das Hartmut Albrecht zum 75. Geburtstag gewidmet ist.

2002 wurde zum Jahr der Preise: Kirsten Probst erhielt den Dissertationspreis der Hofbräu-Stiftung und Anja Christinck mit Kirsten vom Brocke wurden mit dem Knoll-Preis der Eiselen-Stiftung für ihre interdisziplinäre Forschung und ihre Dissertationen bedacht.

2004 erhielt Christoph Reiber den Ruthenberg-Preis der Eiselen-Stiftung und Simone Helmle erhielt zuerst den Südwestbank-Preis für ihre Dissertation, bevor sie als neue Mitarbeiterin Angelika Thomas ablöste.

Alexander Gerber wurde nach der Geschäftsführung im Hohenlohe-Projekt Koordinator für Ökolandbau an der Universität Hohenheim und betreute auch eines unserer Forschungsprojekte zur Ausbildung im Ökolandbau. Danach wurde er Geschäftsführer des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) in Berlin.

Am 6. April 2005 verstarb unser Emeritus, Prof. Dr. Harmut Albrecht in Nürtingen im Alter von 79 Jahren.

2007 veröffentlichten wir "The History of Agricultural Extension in Malawi" und auch der umfangreiche Abschlussbericht zum Hohenlohe-Projekt kam endlich im oekom Verlag in zwei Teilbänden heraus. 2009 folgte dann unser Methodenhandbuch Transdisziplinäre Forschung im gleichen Verlag, ebenfalls auf der Erfahrung des Hohenlohe-Projekts basierend. Und schließlich haben wir im gleichen Jahr auch die 3. Auflage unserer „Handbook Rural Extension“, zumindest Band 1 und 2 fertig gestellt.

Auch im Gesamtinsitut gab es wesentliche Veänderungen. Eine neue Professur für Gender und Ernährung wurde eingerichtet, zuerst mit Frau Prof. Dr. Eva Barlösius und dann mit Prof. Dr. Anne C. Bellows besetzt. Dafür fiel die Professur von Prof. Dr. Dr. habil. Franz Kromka mit seiner Pensionierung 2009 weg.

Ende 2009 gab Volker Hoffmann den ATSAF-Vorsitz an Folkhard Asch ab. Im Sommer 2010 wurde er 2. Studiendekan, dafür konnte er seine Ämter im Prüfungsausschuss und Praktikumsausschuss weitergeben.